Was ist ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk wird auch Stecker-Solaranlage, Balkon-Solaranlage oder Mini-PV genannt und gilt als Kleinsterzeugungsanlage. Diese kleinen Photovoltaikanlagen haben meistens nicht mehr als 600 Watt und kosten etwa 800 bis 1200 Euro. Im Durchschnitt lassen sich mit diesen Anlagen etwa 500 bis 700 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen.
So beliebt sind die Anlagen: Laut einer Marktstudie von HTW Berlin wurden im Jahr rund 190.000 Balkonkraftwerke in Deutschland verkauft. Im aktuellen Jahr werden es voraussichtlich weitaus mehr, da sich die Nachfrage aufgrund der hohen Energiepreise vervielfacht hat.
Ein Balkonkraftwerk besteht aus ein bis zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter (auch Spannungswandler genannt) und einer Halterung (je nach Befestigungsart, zB. Balkon, Fassade, Schrägdach). Zusätzlich lohnt es sich, ein Energiemessgerät (zB den myStrom WLAN Switch oder ein FRITZ!DECT) zur Echtzeitüberwachung des Ertrags zu kaufen.
Das passende Balkonkraftwerk finden
Zu den beliebtesten Anbietern gehören derzeit Yuma, Priwatt, Alpha Solar und Plugin Energy. Laut dem Balkonkraftwerk Ratgeber vom EnergieMagazin sollte man beim Kauf einer Balkon Solaranlage auf folgende Kriterien achten:
- Maximalleistung der Solarmodule (in Watt Peak)
- Einspeiseleistung des Wechselrichters (maximal 600 Watt für vereinfachte Anmeldung)
- Kosten pro Watt Peak
- Produkt- und Leistungsgarantie (in der Regel 25 bis 30 Jahre)
- Zertifikate (zB. NA-Schutz beim Wechselrichter)
- Kundenbewertungen und Reputation des Herstellers
Die Größe der Balkon Solaranlage sollte man immer nach dem Eigenverbrauch bemessen. Für einen Haushalt mit weniger als 2500 kWh Jahresverbrauch lohnt sich meistens eine Anlage mit 300 Watt Peak. Bei einem höheren Stromverbrauch kann sich aber ein 600 bis 800 Watt Peak Balkonkraftwerk durchaus rentieren.
Wichtig ist, dass man energieintensive Aktivitäten wie Wäsche waschen untertags macht, wenn die Solaranlage Strom produziert.
Ersparnis mit einer Balkon Solaranlage
Die wichtigste Frage: “Wie viel kann man mit so einer Anlage sparen?”. Es kommt auf zahlreiche Faktoren an wie zum Beispiel die Ausrichtung (im Optimalfall nach Süden), den Neigungswinkel (30°), die Verschattung, die Maximalleistung, den Modulwirkungsgrad der Solarmodule und viele weitere Faktoren.
Grundsätzlich kann man mit einer 600 Watt Anlage etwa 200 bis 300 Euro Stromkosten pro Jahr einsparen. Damit würde sich das Balkonkraftwerk nach etwa 5 Jahren selbst amortisieren. Da die Anlagen eine Leistungsgarantie von bis zu 30 Jahren haben, müssen sie selbst nach dieser Zeit noch mindestens 80% Leistung erbringen. In der Regel haben Solarmodule eine Lebensdauer von 40 Jahren, weshalb man unterm Strich enorm viel Stromkosten einsparen kann.
Lohnt sich eine Einspeisevergütung?
Da die Vergütungssätze für Einspeisung einer Solaranlage nur bei etwa 7 Cent pro kWh liegen, lohnt sich eine Einspeisevergütung für Balkonkraftwerke nicht. Außerdem wird ohnehin fast der gesamte erzeugte Solarstrom selbst verbraucht.
Rendite eines Balkonkraftwerks berechnen
Mit den folgenden Online-Rechner-Tools können Sie die Rendite Ihrer Balkonsolaranlage berechnen:
Stecker Solar Simulator (HTW Berlin)
Balkonkraftwerk Rechner (EnergieMagazin)